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KATER VS. HUNDE

Ich sitze auf einer Bank im Stadtpark, neben mir schläft mein Kind im Kinderwagen. Mal sehen, wie lange, wo es nicht in herumgefahren wird. Neben mir braust die Straße vorbei, der Glasie. Wie lange noch, frage ich mich auch da.
 
Kinder gehen vorbei, mit einer Frau, ihre Mutter vielleicht.

Wie lange ich diesen Lärm aushalten kann oder muss und wir alle, bis die Hirne platzen und das Öl ausgeht, aber das kann noch lange dauern, da geht noch viel. Bis alle Waffen verschossen, alle Psychopharmaka geschluckt sind.
 
Pharmazeutin oder Waffenhändlerin hätte ich wahrscheinlich werden sollen.

Weiter weg bellt ein Hundestimmchen und ein Dackel geht vorbei und ich frage mich, wie viele Hunde wohl noch gekauft, wie viele Hundekauknochenschweineohrenleckerlis, bis die Leute irgendetwas checken.

Zwei afghanische oder syrische Drogendealer imitieren Vogelstimmen. Einer steht in der Gegend herum, der andere sitzt auf der Lehne einer Bank. Das Handy läutet, hoffentlich ein Auftrag.

HERE’S SOME MONEY, TAKE MY MONEY
 
YOU CAN GO HOME NOW, GO HOME TO YOUR FAMILY, TO YOUR KIDS, YOUR GIRLFRIEND.

You don’t have any of those here – IN AUSTRIA – I see.

NO DRUGSELLING TODAY, YOU HEAR ME?

What about tomorrow?

Who cares about tomorrow.

Wie viele Gacki-Sackerl – und mit Meerschweinchenmedizin, Pudelbestattung, Kanarienvogelpräparation und Frisuren für in die Jahre gekommene Angorakatzen lässt sich sicher auch gut Geld verdienen – bis die Leute kapieren, dass man die Liebe nicht an die Leine nehmen kann, oder womit das zu tun hat. Dabei hat meine Tochter Hunde so gern.
 
Wie viele Flüchtlingsströme oder Wellen es wohl noch braucht, so als würde es nicht um Menschen, sondern um die rosaroten Gacki-Sackerl gehen, die sonntags immer auf der Stadtparkwiese herumliegen, weil die Besoffenen sie da verstreuen. Und irgendwer muss sie dann aufklauben und keine Ahnung, was mit denen dann passiert, wo die dann wieder landen.

Ich esse kalt gewordene Maroni aus einer Papiertüte aus buntem Glanzpapier und frage mich, ob ich davon Krebs kriege, was da in der Farbe, in dem Papier drin ist, aber Krebs kriegen wir sowieso, also auch das egal.

Glacisstraße. Kommt wahrscheinlich vom französischen Wort für Eis. Eis-Straße. Aber so eine mit Glatt-Eis . Nicht Erdbeer oder Vanille. Richtig ungut eisig ist die. Groß und laut und schnell.
 
Wie das wohl wäre, wenn sie die einmal für einen Tag sperren würden, für Autos. Nur Mensch darauf. Und Eis vielleicht, zum Eislaufen im Winter. Dann hätte man sicher trotzdem Angst, dass man zusammengefahren wird. Das wäre mal eine Maßnahme gegen den Feinstaub.

Es zuckt im linken Oberschenkel und der kleine Finger der rechten Hand bewegt sich leicht, also gehe ich lieber weiter, schiebe mein schlafendes Kind durch den Stadtpark. An der Frau vorbei, deren Kinder vorhin am Baum neben unserer Bank gespielt haben.
 
„Ma liab“, sagt die. „Zwei rote Zwergerl: ein Mama-Zwergerl und ein Baby-Zwergerl“ und ich grinse blöd und sage „danke“, als gäbe es da was zum Dankesagen.

Auf dem Weg Gustav, ein dunkelbraun-Flauschefell-Hund, der sich mit fünf Winzlingshunden anlegt, deren Besitzer noch kleinere Pupillen haben, als sie klein sind (was eigentlich unmöglich ist). Gekeife und Gebell, brüllende Hundebesitzerinnen. Meine Tochter macht kurz die Augen auf, sagt „quak-quak“ und schläft weiter.

Bildrechte: katerina cerna

...




[Kolumne/katerina cerna/21.01.2016]





    Kolumne/katerina cerna


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